Mitternächtliche Millimeterarbeit am Axen
Zwischen Wolfssprung und Ort wurden in der Nacht vom Sonntag auf den Montag die Stahlträger der KAUFMANN AG für die neue Franziskusbrücke eingesetzt. Lediglich 45 Minuten Zeit hatten die Bauarbeiter, um diese Präzisionsarbeit zu verrichten. In dieser kurzen Zeit ruhte der Bahnverkehr.
Die Franziskusbrücke an der Axenstrasse überquert zwischen Wolfssprung und Ort das Geleise der Gotthardstrecke. Die 50jährige Brücke kann ihre Aufgabe sowohl aus statischen als auch aus Gründen der Fahrbahnbreiten nicht mehr erfüllen. Auf den bisherigen Pfeilern werden nun neue Fahrbahnen erstellt, und bis Ende Herbst 1999 sollte das Teilstück wieder normal befahrbar sein.
Keine leichte Aufgabe
Wie Alois Pfrunder von der Bolfing AG erklärte, braucht eine solche Baustelle stets eine besonders sorgfältige Planung. Da der Bahnverkehr unter keinen Umständen beeinträchtigt werden darf, werden die Bauarbeiten entsprechend erschwert. Pfrunder attestierte den Bahnbehörden jedoch Flexibilität und viel Verständnis für die nicht alltäglichen Belange aus Unternehmersicht. In der Nacht vom Sonntag auf den Montag musste das "bahnfreie Fenster" zwischen 23:20 und 24:00 Uhr benutzt werden, um die Stahlträger für die seeseitige Brücke einzubauen. Mit einem Spezialfahrzeug wurde das rund 25 Tonnen schwere Stahlelement mit einer Länge von 40 Metern auf die Baustelle geführt.
Nach 20 Minuten alles vorbei
Der Autoverkehr am Axen wurde während dem Einbau lediglich durch den einspurigen Betrieb tangiert. Mit zwei mobilen Kranfahrzeugen wurden die Träger punkt 23:20 Uhr angehoben und auf die vorbereiteten Auflagerpunkte der neuen Brücke versetzt. Mittels Funk und Handzeichen mussten die beiden Kranführer dirigiert werden, denn sie konnten den Auflagerpunkt der Last aus ihrer Sicht nicht einsehen. Nur gerade 20 Minuten dauerte das ganze Manöver, und dann lagen die Elemente präzis am vorgesehenen Ort. René Kaufmann, KAUFMANN AG, Goldau, war erleichtert. "Zum Können gehört auch eine kleine Portion Glück", denn hätte etwas nicht gestimmt, dann wären Änderungen oder Anpassungen, allein vom Zeitrahmen her, auf der Baustelle unmöglich gewesen.